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Hammerflügel von Ferdinand Hofmann, Wien 
Datierung um 1785, No 9 (Bezeichnung auf Stimmstock und Schlitten)
Umfang: F1 – g3
Prellzungenmechanik
Gehäuse aus Nadelholz mit Kirschbaumfurnier, Deckel und Notenpult aus Kirschbaum Massivholz in Rahmenbauweise
Sammlung Michael Günther, Schloss Homburg a.M.

Cembalo aus Neapel

Einmanualiges Instrument in sogenannter “false inner/outer”-Konstruktion mit Deckelgemälde, Mit größter Wahrscheinlichkeit Neapel, Anfang 18. Jahrhundert, Umfang: C/E - c3 (“Kurze Oktave”), Besaitung: 2 Chöre im Achtfußregister, Sammlung Michael Günther, Schloss Homburg a.M., Inv. Nr. 19

 

 

Nähkästchen-Clavier

Tafelklavier im Biedermeierstil mit herausnehmbarem Nähkästchen-Einsatz, Erbauer: unbekannt,  Herkunft: Österreich um 1820, Umfang f-f3, Besaitung: Einfachbesaitung, im Diskant zweifach besaitet, Mechanik: Prellzungenmechanik, Privatbesitz

 

 

Tafelklavier in sog. ostasiatischem Stil

Erbauer:  Johann Conrad Bürgy zugeschrieben, "Fürstlich Hessen-Homburgischer Hof-Orgelmacher", Homburg vor der Höhe, 1776/1779 Umfang: C-f3, Besaitung: durchgehend zweifach besaitet Mechanik: einfache Stoßmechanik Standort: Stadt- und Kreismuseum Dieburg Schloss Fechenbach

 

Tafelklavier von Oberndörfer 

Erbauer: Johannes Oberndörfer (1744 - 1816) zugeschrieben; Großherzoglicher Hoforgelbauer und Instrumentenmacher, Jugenheim an der Bergstraße, um 1790; Umfang: C-f3; Besaitung: durchgehend doppelchörig; Mechanik: Prellmechanik mit Zwischentreiber; Tastatur: belegt mit Elfenbein und Ebenholz; Standort: Sammlung Michael Günther, Schloss Homburg am Main, Inv. Nr. 17

Entdeckung von Vergleichsinstrumenten:
Im Jahre 2014 wurde in Reinheim/Odenwald (Privatbesitz) ein Tafelklavier von Johannes Oberndörfer entdeckt.

In 2020 fand sich ein weiteres Tafelklavier dieses Erbauers im Museum Grünstadt/Pfalz. Dieses Instrument ist ohne nennenswerte Eingriffe im Originalzustand erhalten und in der dortigen Schausammlung zu sehen.

Anmerkungen zum Orgel- und Hofinstrumentenmacher Johannes Oberndörfer (4. 12. 1744 – 29. 3. 1816)
Johannes Oberndörfer stammt aus einer Instrumentenmacher-Familie. Nach seiner Ausbildung beim Vater begegnete ihm bei seiner Wanderschaft (1770-1772) in Hamburg der große Emanuel Bach – einer der Söhne von Johann Sebastian Bach. Bach war auf seine Klaviere aufmerksam geworden und empfahl ihn nach Berlin und Potsdam. Oberndörfer nimmt das Angebot aber nicht an und reist über Gotha, Dresden, Halle und Leipzig nach Hannover. Dort arbeitete er eineinhalb Jahre in einer Werkstatt, bis sein Vater, der sein nahendes Ende verspürte, ihn zurückrief. Der Vater stirbt kurz darauf im Jahre 1773 mit 63 Jahren. Johannes Oberndörfer übernimmt die Werkstatt in Jugenheim an der Bergstraße und fertigte verschiedene Instrumente für den Erbprinzen am musikliebenden Darmstädter Hof.
Der Erbprinz und spätere Großherzog Ludewig I ist so begeistert von den Klavieren, dass er Oberndörfer noch vor dem Bau seines Meisterstückes zum “Hofinstrumenteur” benennt. Derart beflügelt fertigt Oberndörfer 1785 sein Meisterstück, die Orgel in der Pfarrkirche Richen/Odenwald. Diese ist bis heute erhalten geblieben. Durch die bestehende Verbindung zum Großherzog baut Oberndörfer 1805 auf dessen Veranlassung die Orgel in der Darmstädter Stadtkirche. Daneben sind viele weitere seiner Orgelbauten bekannt. Auch die oberndörferische Klavierbaukunst florierte. Sein Bruder Christoph arbeitete mittlerweile in der Werkstatt mit, und die Brüder tüftelten an neuen Erfindungen. Ihre Instrumente verkauften sie in alle Provinzen Deutschlands und sogar nach Frankreich, Holland und England.
Die Brüder Oberndörfer gehören zu den international anerkannten Klavierbauern der damaligen Zeit. Auch die Verwendung von folgenden Materialien belegt die führende Rolle der Werkstatt Oberndörfer. Für die Gehäuse bot er Nussbaum und das Edelholz Mahagoni an. Für die Klaviatur kamen Ebenholz und Elfenbein oder die Luxuskombination von Perlmutt und Schildpatt zum Einsatz. Alle weiteren Verzierungen wie Vergoldungen etc. konnten ebenso ausgeführt werden.
Zu ihrem Repertoire zählten folgende Klaviere und Orgeln:
Große Piano Fortes in Flügelform mit Zügen (Hammerflügel)
Kleine Piano Fortes mit Zügen (Tafelklavier)
Reiseklaviere (Tafelklaviere)
Piano Fortes mit kleinen Orgeln (Klaviorganum)
Bundfreie Klaviere
Schreibtischklaviere
Positive für Zimmer und Säle (kleine Orgel)
Große Orgeln mit allen bekannten Registern

 

Kindertafelklavier aus Italien

Erbauer: Gaetano Piantanida, Mailand um 1810 Sammlung Michael Günther, Schloss Homburg a.M., Inv. Nr. 18

 

Tafelklavier des Spät-Empire

Erbauer: Jean Antoine Pfeiffer, Paris, 1824 Umfang: F1-f4, Besaitung: durchgehend zweichörig Mechanik: Stoßmechanik, Hammerköpfe sind mit mehrlagigem Leder beklebt Standort: Sammlung Michael Günther, Schloss Homburg am Main, Inv. Nr. 10

 

Electric Chord Organ

Ein außergewöhnliches Objekt im Atelier: Eine elektrische Orgel (Chord Organ) aus den 30er Jahren, Privatbesitz